Nachdem die ehrenamtliche Hochschulzeitung luhze in der Dezember- Ausgabe 2021 über die Praktiken der Immobilienfirma United Capital auf dem Leipziger Wohnungsmarkt berichtet hatte, starteten diese einen juristischen Prozess. Am 21. Januar 2022 sollte in einer öffentlichen Verhandlung am Landgericht Leipzig darüber entschieden werden, ob die luhze betroffene Passagen ihres Artikels zurücknehmen muss. Am Tag der Anhörung wurde offiziell die Rücknahme des Antrags von United Capital verkündet. Der Student_innenRat kritisiert die Vorgehensweise der Immobilienfirma.

Die Knappheit an bezahlbarem Wohnraum für Studierende veranschaulicht deren prekäre Situation. “Günstiges Wohnen ermöglicht Studierenden, ihr Einkommen für andere Lebenskosten zu nutzen. Durch weniger Arbeit oder sogar den Verzicht auf einen Nebenjob, können sie sich vollkommen auf das Studium konzentrieren. Doch auch mit Erwerbstätigkeiten reicht das Einkommen oftmals nicht für die monatliche Miete aus.” sagt Monika Moravcikova, Referentin für Soziales. Eine günstigere Wohnmöglichkeit für Studierende bietet das Studierendenwohnheim. Dort stehen durch die hohe Nachfrage viele Bewerber_innen oft zu Beginn des Semesters noch ohne einen Platz dar. Sie sind gezwungen, sich Alternativen auf dem privaten Wohnungsmarkt zu suchen. Längst nicht alle Vermieter_innen bieten jedoch ihre Wohnungen für die WG-Nutzung an oder bevorzugen einkommensbedingt Vollzeitbeschäftigte vor Studierenden. Dieses Problem versucht die Immobilienfirma United Capital nach eigener Einschätzung zu beheben, indem sie Wohnungen umbaut und WG-Zimmer an Studierende vermietet. Doch mit Warmmieten von bis zu 18 EUR/m² sind diese Zimmer keineswegs leicht erschwinglich.

“Diese Preise bieten alles andere als einen bezahlbaren Wohnraum für Studierende. Es sollte nicht vergessen werden, dass Wohnrecht ein Existenzrecht ist!” äußert sich Monika Moravcikova, Referentin für Soziales. Die Klage gegen die unabhängige Hochschulzeitung luhze veranschaulicht, wie finanzielle Mittel genutzt werden, um Druck aufzubauen. Eine kritische Berichterstattung darf nicht gefährdet werden. Die Notlagen zum Thema Wohnen aufzuzeigen, ist insbesondere für Studierende enorm relevant. Pressefreiheit muss, ebenso wie bewohnbarer Raum, unabhängig von finanziellen Mitteln garantiert werden.

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Monika Moravcikova, Referentin für Soziales im StuRa: soziales@stura.uni-leipzig.de.

Zu den Pressemitteilungen der luhze (Leipzigs Unabhängige Hochschulzeitung): https://www.luhze.de/category/pressemitteilung/