Pressemitteilung
Genauer hinschauen: Auch das dritte Entlastungspaket bleibt hinter studentischen Erwartungen zurück
Der Student*innenRat der Universität Leipzig (StuRa) fordert umfassendere staatliche Hilfen, um die aktuellen Preissteigerungen für Nahrung, Wärme und Strom sozial abzufedern. Es braucht endlich wirksame sozialpolitische Maßnahmen, die alle Studierenden durch diesen Winter bringen.
Da einkommensschwache Haushalte anteilig über 60 Prozent ihrer Konsumausgaben für Nahrungsmittel ausgeben und mindestens ein Drittel der Studierenden von Armut betroffen sind, trifft die Inflation Studierende besonders hart. Die kommenden Nebenkostenabrechnungen werden nahezu bedrohlich für studentische Existenzen sein. Nun verspricht die Bundesregierung 200 Euro für Studierende und Fachschüler*innen bzw. Auszubildende. “Dieser Betrag ist in Anbetracht der 30 Prozent in Armut lebender Studierender, der stetigen Inflation und in die Höhen steigenden Mieten nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Viele Studierende haben bereits durch die pandemischen Zeiten stark gelitten und werden mit der aktuellen Situation vor noch größere Herausforderungen gestellt”, sagt Katharina Tiemann, Referentin für Soziales im Student*innenRat der Universität Leipzig. Die Bemühungen der Regierung sind nicht ausreichend, oberflächlich und in Teilen fehlgeleitet. Mit dem angekündigten Entlastungspaket werden zum Beispiel klimaschädliche Energieträger begünstigt, was den langfristigen, sozial-ökologischen Bedürfnissen von Studierenden vollkommen entgegensteht. Der Student*innenRat fordert eine rasche Kehrtwende in der Sozial- und Energiepolitik. Es braucht um-fassendere Entlastungshilfen und insbesondere im Hinblick auf die kommende kalte Jahreszeit einen Energiepreis- sowie Mietendeckel mit sofortigem Verbot von Kündigungen bei Miet- und Nebenkostenrückständen. Eine beständige Wohnsituation ist für Studierende von besonderer Bedeutung und darf nicht gefährdet werden: Strom, Heizung und Gas dürfen nicht abgestellt werden. Es braucht klare Hand-lungen gegen den Ausbau fossiler Infrastruktur und einen Einstieg in den sozial-ökologischen Umbau. Die Versäumnisse der letzten und aktuellen Regierung dürfen nicht auf dem Rücken der Studierenden ausgetragen werden, die im schlimmsten Fall ihr Studium abbrechen oder umziehen müssen, weil ihnen das Geld ausgeht. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Katharina Tiemann, Sozialreferat im StuRa der Universität Leipzig: soziales@stura.uni-leipzig.de.