Studentische Forderungen an Universität, Land und Bund
Im Herbst müssen alle ran
Der Student*innenRat (StuRa) hält die Umsetzung der staatlichen Entlastungshilfen für problematisch und fordert Unterstützungsleistungen von der Universität Leipzig.
Mit der Vorstellung des dritten Entlastungspaketes stellt sich die entscheidende Frage, wie die Auszahlung des versprochenen Betrags bewerkstelligt werden soll. Aufgrund der schlechten Datenlage wird eine rasche Auszahlung nicht gelingen. Bereits die Komplikationen bei der Rückerstattung zum 9-Euro-Ticket an der Universität Leipzig haben gezeigt, dass derartige Sachlagen komplizierter sind, als sie scheinen. Davon abgesehen, wird eine Einmalzahlung von 200 Euro den Notlagen der Studierenden nicht annähernd gerecht. “An dieser Stelle zeigt sich: Die drastische Öffnung und Erhöhung des BAföG ist spätestens jetzt dringend nötig und vollkommen angebracht. Auf diesem Weg können Studierende breitflächig und über eine Einmalzahlung hinaus die angemessene Unterstützung erhalten “, sagt Katharina Tiemann, Sozialreferentin im StuRa der Uni Leipzig. Aufrufe zur aktiven Einsparung von Energie, wie sie der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, Matthias Anbuhl äußert,e sind zwar gesamtgesellschaftlich nachvollziehbar, erscheinen in Anbetracht der geringen Unterstützungsleistungen jedoch zynisch. Das größte Einsparpotenzial darf nicht bei den Studierenden verortet werden. Vielmehr richtet sich die Erwartung an das Studentenwerk, sowie das Ministerium, Notfallpläne einzurichten, die der geballten Situation von Corona- und Energiekrise Rechnung tragen.
Mit dem Semesterstart und Herbstbeginn ist die Universität Leipzig dringend gefragt, konkrete Unterstützungsleistungen für die Studierenden anzubieten. Der Student*innenRat fordert auf universitärer Ebene die SHK-Löhne zur Anpassung an die Inflation zu erhöhen und barrierearme Notfallfonds auszubauen. Der Erlass von Gebühren an der Uni, bspw. in Bibliotheken und das Aussetzen von Mahn- und Klageverfahren bei ausstehenden Zahlungen von Langzeit- und Zweitstudiengebühren, müssen ernsthaft in Betracht gezogen werden. Insbesondere nach den Belastungen durch die Pandemie muss die Universität zeigen, dass sie Verantwortung für ihre Studierenden übernimmt!
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an Katharina Tiemann, Sozialreferat des StuRa Universität Leipzig: soziales@stura.uni-leipzig.de.