Student*innenRat der Universität Leipzig kritisiert Konzept der Exzellenzstrategie
PM: Uni Leipzig möchte glänzen – doch wo bleiben gute Lehr- und Studienbedingungen?
Am heutigen Tag endet die Frist zur Skizzeneinreichung für Exzellenzcluster im Rahmen der zweiten Wettbewerbsphase der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder. Gefördert werden sollen international wettbewerbsfähige Forschungsfelder an den Universitäten. Die Universität Leipzig reicht drei Exzellenzskizzen unterschiedlicher Forschungsfelder ein. Die Einreichung wurde zuvor im Akademischen Senat positiv abgestimmt. Der Student*innenRat (StuRa) der Universität Leipzig kritisiert die Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder und mahnt zur besseren Finanzierung von Lehre und Studium.
„Durch den zunehmenden Wettbewerb um Mittel zur Finanzierung von Forschung ist es verständlich, dass sich die Universität Leipzig in dieses Rennen begibt. Diese Strategie sorgt allerdings für ein zunehmendes Ungleichgewicht zwischen den Hochschulstandorten.“ erklärt Pauline Hübner, Referentin für Hochschulpolitik des StuRa. Im Rahmen der Exzellenzstrategie stellen Bund und Länder jährlich 687 Millionen Euro zur Verfügung. Bis 2025 werden noch 57 Exzellenzcluster gefördert, ab 2026 soll diese Zahl jedoch auf 70 Cluster erhöht werden. Bisher geförderte Cluster mit Fortsetzungsanträgen durchlaufen dabei nicht die Skizzenphase, sondern starten erst in der Antragsphase in den Wettbewerb. Dazu ergänzt Paul Steinbrecher, ebenfalls Referent für Hochschulpolitik des StuRa: „Es ist besorgniserregend, dass sich das schon existierende Ungleichgewicht durch die strukturelle Benachteiligung der Neubewerbungen noch weiter verschärft. Im umfangreichen Skizzen- und Antragsverfahren entstehen hier deutliche Nachteile.“ Die Universität Leipzig reicht Skizzen mit den Titeln „Breathing Nature“, „New Global Dynamics“ und „Leipzig Center of Metabolism“ ein.
An der Universität Leipzig werden ca. 650 wissenschaftliche Mitarbeitende über den Haushalt beschäftigt. Darunter auch ca. 260 Lehrkräfte für besondere Aufgaben (LfbA). Diese lehren pro Semester jeweils bis zu 400 Studierende mit 20 Semesterwochenstunden. Paul Steinbrecher kritisiert dabei Folgendes: „Die Uni sollte erstmal dafür sorgen, dass diese Mitarbeitenden nicht weiter prekär beschäftigt sind. Die Versorgung von 400 Studierenden im Semester mit einer derart hohen Lehrbelastung ist allen Mitgliedern der Universität gegenüber unangemessen. Deshalb müssen die LfbA-Stellen zeitnah in Lektor*innen-Stellen, welche nun durch das neue Hochschulgesetz ermöglicht werden sollen, überführt werden.“ Es ist vorgesehen, dass in den Exzellenzclustern zahlreiche neue Mitarbeitende wissenschaftlich tätig werden. „Damit dann aber auch wirklich geforscht werden kann, braucht es forschungsbegeisterte Studis, die unter guten Bedingungen arbeiten können.” mahnt Pauline Hübner.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Referent*innen für Hochschulpolitik Pauline Hübner und Paul Steinbrecher unter hopo@stura.uni-leipzig.de.